Österreichs Geologie ist sehr vielfältig. Mehrere Gebirgsbildungsphasen haben Gesteine unterschiedlichster Genese auf engstem Raum vereint.
Wir befinden uns in der sogenannten Grauwackenzone und speziell im Schwarzleotal bilden Schiefergesteine und Dolomite die häufigsten Gesteine.
Die Enstehungsgeschichte reicht bis ins Silur und Devon also rund 440 Millionen Jahre zurück. Damals entstand hier ein Ozean und auf dem Meeresgrund lagerten sich die Beckensedimente ab. Vulkane an den Plattengrenzen spieen heiße Lava aus, die sich als Vulkanite ebenfalls ablagerten.
Nun aber begannen sich die Platten der Erdkruste zu verschieben und aufzufalten. Die Gebirgsbildung setze ein. Dies geschah in mehreren Etappen. Zum einen während der variszischen Gebirgsbildung - also vor rund 300 - 350 Millionen Jahren und dann nochmals in der alpidischen Orogenese, die vor rund 80 Millionen Jahren begann. Sie können sich vorstellen, dass bei der Gebirgsbildung enorme Drücke und auch extreme Temperaturen herrschten. Dadurch wurden die abgelagerten Gesteine in ihrer Struktur und ihrem Aussehen verändert. Derart überprägtes Gestein, wird als metamorph bezeichnet. Aus den Beckensedimenten entstanden die Schiefer und Phyllite, wie wir sie heute antreffen.
Je nach Zeitraum haben sich auch unterschiedliche Mineralisationen und Lagerstätten ausgebildet. Die Nickelanreicherungen am Nöckelberg gehen beispielsweise bereits auf die Meeressedimente im Devon zurück. Während der ersten Phase der Gebirgsbildung wurden diese Metallverbindungen nochmal gelöst, weitertransportiert und in mm- bis zentimeterdicken Erzbändern konzentriert. Interessant ist dabei, dass sich die Erzbänder im Dolomitgestein insbesondere entlang von Bruchlinien und Spalten sammelten. Zudem entstand während dieser Zeit im Bereich der Inschlagalm aus dem Dolomit durch Metasomatose der Magnesit. Die Kupferanreicherung dürfte hingegen deutlich später, in der alpidischen Gebirgsbildung erfolgt sein.
Wir verdanken es also den unterschiedlichen Ausgangsmaterialien, wie Meeressedimenten und Vulkaniten sowie der mehrfachen tektonischen Überprägung, dass es heute eine ausgesprochene Vielfalt an Mineralien bei uns gibt. So wurden im Schwarzleotal Silber, Quecksilber, Kobalt, Kupfer, Blei, Nickel und Magnesit abgebaut. In den Stollen sind auch heute noch viele deutlich ausgeprägte Erzbänder zu sehen.
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